Dieses Grundprinzip kann auf verschiedenste Weisen ausgestaltet werden, wodurch jede Anlage den Bedürfnissen bestimmter Investorengruppen entgegenkommt.
Unterschiedliche Varianten von Fonds
Man unterscheidet hinsichtlich des rechtlichen Konstruktionsprinzips zwischen offenen und geschlossenen Fonds. Die Anteile offener Fonds werden börsentäglich gehandelt, während bei geschlossenen Fonds in der Zeichnungsphase das Kapital der Anleger eingesammelt wird. Dann wird der Fonds zu einem vorab festgelegten Zeitpunkt geschlossen. Während seiner Laufzeit kann er Dividende ausschütten, seine Anteile selbst werden aber nicht mehr an der Börse gehandelt. Es hat sich hierfür allerdings ein Zweitmarkt über Agenturen etabliert. Inzwischen ist die Anlage in geschlossene Fonds sehr beliebt.
Neben dieser rechtlichen, handelstechnischen Unterscheidung von Fonds sind diese auch hinsichtlich der wirtschaftlichen Art der Anlage zu unterscheiden. Es gibt reine Aktienfonds, aber auch Rohstofffonds, Rentenfonds, Schiffsfonds, Flugzeugfonds, Infrastrukturfonds und einige weitere Spezialisierungen auf bestimmte Assets (Anlageklassen).
Auch regional sind viele Fondsgesellschaften fokussiert. So ist es möglich, dass ein Fonds ausschließlich in die Rohstoffe afrikanischer Länder investiert, ein anderer ausschließlich in europäische oder asiatisch-pazifische Industrieunternehmen.
Regelmäßige Anlage über den Fondssparplan
Normalerweise werden Fondsanteile in Stückelungen ab 10.000,– € gehandelt, was für die meisten Kleinanleger zu viel Kapital für eine einzelne Anlage darstellt. Daher bieten Banken einen Fondssparplan an, bei dem geringe monatliche Summen – oft schon ab 50,– € – eingezahlt werden. Diese können in einen Aktienfonds investiert werden.
Sehr beliebt bei Kleinanlegern sind Garantiefonds. Diese zahlen zum Ende der Vertragslaufzeit zum Beispiel mindestens die eingezahlte Summe aus. Es können auch 95 % davon oder auch zwischenzeitlich erreichte Höchststände garantiert werden. Der Vorteil des Systems ist bestechend. Als nachteilig kann höchstens gelten, dass auf Superrenditen zugunsten einer höheren Sicherheit verzichtet wird. Auch ist das Kapital während der Laufzeit eines Garantiefonds gebunden und kann nicht abgezogen werden. Für die nachhaltige, performanceorientierte Vorsorge kann dies dennoch der beste Weg sein.
Häufige Fragen
Als Aktienfonds bezeichnet man Investmentfonds, deren Vermögen hauptsächlich, also zu mindestens 75 % aus Aktien und Unternehmensbeteiligungen besteht. Die Anlageschwerpunkte und Ertragschancen können dabei sehr unterschiedlich ausfallen.
Einige Aktienfonds setzten sich aus Wertpapieren bestimmter Branchen zusammen, andere fokussieren bestimmte Länder beziehungsweise Ländergruppen oder ausschließlich Anteilsscheine eines ausgewählten Börsenindexes.
Einerseits bergen Aktienfonds kurzfristig betrachtet ein höheres Risiko, doch andererseits bieten sie langfristig gesehen höhere Chancen auf Wertsteigerung als andere Investments, wie Rentenfonds.
Vor- und Nachteile von Aktienfonds
Ein Vorteil von Aktienfonds basiert auf der Tatsache, dass viele Anleger an diesem beteiligt sind, wodurch ein großes Kapital zusammen kommt. Der Fondsmanager, der dafür verantwortlich ist, das Kapital der Anleger professionell zu verwalten und überdurchschnittlich zu vermehren, hat dadurch die Möglichkeit das Fondsdepot breit zu streuen und in mehrere attraktive Aktien gleichzeitig zu investieren. Durch diese breite Streuung wird das Verlustrisiko für alle Anleger minimiert. Gleichzeitig erhöhen sich die Ertragschancen der Anleger, die auf diese Weise Beteiligungen an mehreren vielversprechenden Aktien erwerben.
Diese Art der Maximierung von Ertragschancen und der Risikostreuung war vor der Einführung von Aktienfonds nur sehr reichen Privatkunden oder institutionellen Anlegern, wie Banken, vorbehalten. Privatanleger hatten dafür in der Regel nicht genug Kapital. Mithilfe von Aktienfonds können auch Privatanleger in die besten Aktien investieren.
Gut und breit aufgestellte Aktienfonds bieten durchschnittliche Ertragschancen von etwa 10 %. Die Kosten für die Verwaltung sind sehr gering: Durchschnittlich verlangen die Fondsgesellschaften einen einmaligen Ausgabeaufschlag von 5 % und anschließend eine Verwaltungspauschale von lediglich 1 %.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil von Aktienfonds liegt in ihrer Flexibilität und Verfügbarkeit: So haben die Anleger börsentäglich die Möglichkeit, ihre Beteiligung am Aktienfonds zu verkaufen. Dieses Geld kann dann problemlos entweder auf einem Bankkonto gutgeschrieben oder in andere Fonds umgeschichtet werden.
Doch neben all diesen Vorteilen und hohen Ertragschancen, sollten die Nachteile nicht unterschätzt werden. Denn Aktienfonds sind den Entwicklungen der Börsenkurse ausgesetzt und können auch sinken. Das Risiko Kapital zu verlieren sollte besser nicht unterschätzt werden.
Die Geldanlage an der Börse ist immer mit einem Risiko behaftet – wie sich die Aktienkurse an der Börse entwickeln, kann niemand mit Sicherheit voraussagen. Viele Anleger scheuen dieses Risiko und begrenzen das Kapital, das sie an der Börse investieren. Um dem zu begegnen, bieten viele Fondsgesellschaften sogenannte Garantiefonds an.
Garantiefonds zielen darauf ab, dass Anleger aufgrund des minimierten Risikos finanzkräftiger mitwirken: Wer keine Angst hat, dass er sein Geld verlieren könnte, investiert mehr. Garantiefonds sind Investmentfonds, die zum Laufzeitende die Rückzahlung des eingesetzten Kapitals oder eines großen Teils davon garantieren. Einige Garantiefonds sehen auch die Rückzahlung zwischenzeitlich erreichter Höchststände vor. Die Rückzahlung des eingesetzten Kapitals ist auf diese Weise gesichert, und zwar unabhängig von der Entwicklung der Finanzmärkte. Dieses hohe Maß an Sicherheit geht allerdings auf Kosten der Ertragschancen: Denn auch in Wachstumsphasen, wenn die Aktienkurse an der Börse nach oben gehen, bleibt die Rendite der Garantiefonds zurück.
Denn um das Risiko zu begrenzen, greifen bestimmte Options- und Absicherungsstrategien. Eine dieser Absicherungsstrategien ist etwa die Investition eines Großteils der Anlagesumme in fest verzinste Wertpapiere. Auf diese Weise werden über die gesamte Laufzeit so viele Zinsen angesammelt, dass die Rückzahlung des vertraglich vereinbarten Betrags garantiert werden kann. Lediglich ein kleiner Teil der Anlagesumme wird in risikoreichere Aktien oder Optionen investiert. Zudem wird dem Anleger aufgrund der Kapitalsicherheit auch bei gewinnbringenden Investitionen des Investmentfonds nur ein Teil des Gewinns ausgeschüttet. Das mindert natürlich die Ertragschancen von Garantiefonds – die Kapitalsicherheit wird auf Kosten der Renditechancen erhöht.
Vor- und Nachteile von Garantiefonds
Der große Vorteil von Garantiefonds liegt selbstverständlich in deren Sicherheit und Risikominimierung. Allerdings hat diese Sicherheit ihren Preis: Zum einen mindert sie die Ertragschancen und zum anderen sind Garantiefonds mit höheren Kosten verbunden als andere Anlageformen. Zu beachten ist auch, dass das Kapital nur am Ende der Laufzeit garantiert ist. Es ist zwar möglich, den Garantiefonds vorzeitig aufzulösen, doch in diesem Fall müssen Verluste hingenommen werden.
Ein Fondssparplan ist ein Sparvertrag, bei dem man regelmäßig in einen oder in mehrere Investmentfonds einzahlt.
Der Fokus bei Fondssparplänen liegt auf der Regelmäßigkeit: Bei einem Fondssparplan wird regelmäßig ein bestimmter Betrag in einen oder in mehrere Investmentfonds eingezahlt. Üblicherweise kann der Anleger selbst entscheiden, in welchen zeitlichen Abständen er in seinen Fondssparplan investieren möchte.
Ein Fondssparplan eignet sich besonders für einen auf längere Zeit angelegten Kapitalaufbau (Stichwort: Altersvorsorge), wobei es keine Rolle spielt, wie viel Geld man regelmäßig in diesen investieren kann. Ein auf lange Sicht angelegter Fondssparplan lohnt sich schon ab kleinen Beträgen.
Es ist zwar möglich in einen ungebundenen Fondssparplan zu investieren, doch es ist empfehlenswert, sich vertraglich zu binden und den Fondssparplan über eine Direktbank oder einen Vermittler abzuschließen. Denn zum einen fallen beim Kauf von Anteilen an Investmentfonds Kosten an. Fondsvermittler verlangen in der Regel keine Ausgabeaufschläge oder gewähren Rabatte auf diese.
Vor- und Nachteile von Fondssparplänen
Ein großer Vorteil von Fondssparplänen ist der sogenannte Durchschnittskosten-Effekt, der mit ihnen erzielt werden kann. Als Durchschnittskosten-Effekt bezeichnet man die Tatsache, dass beim Fondssparplan bei hohen Aktienkursen nur wenige Anteile, bei niedrigen Aktienkursen dagegen mehrere Anteile erworben werden.
Weitere Vorteile liegen in der Flexibilität von Fondssparplänen: Der Anleger kann genau bestimmen, in welche Investmentfonds er investieren möchte und er hat jederzeit die Möglichkeit, den Sparplan gebührenfrei zu beenden.
Zudem sind alle Kosten, die im Kontext eines Fondssparplanes entstehen, im Verkaufsprospekt der Investmentfonds aufgeführt und einsehbar. Banken und Fondsgesellschaften räumen nach einer gewissen Laufzeit der Fondssparpläne meist erhebliche Nachlässe auf Ausgabeaufschläge ein.
Fondssparpläne zeichnen sich im Vergleich zu anderen Geldanlagen durch höhere Ertragschancen aus – allerdings sind diese auch mit einem höheren Risiko verbunden.
Dieses Risiko darf nicht unterschätzt werden. Ein beliebter Fehler von Anlegern ist, den Sparplan bei zwischenzeitlichen Kurseinbrüchen mit Verlust zu beenden. Davon ist abzuraten, da die Stärke von Fondssparplänen ja gerade auf deren langfristiger Auslegung beruht. Zu beachten ist auch, dass die Anleger über Veränderungen der Investmentfonds nicht automatisch informiert werden, es liegt in ihrer eigenen Verantwortung, sich hier auf dem Laufenden zu halten.